Dies ist ein Testartikel

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Ein Mann entspannt im warmen Moorbad – Wärmetherapie mit Naturmoor basiert auf einer langen Tradition. © Copyright Vakker Products GmbH

Bereits im 19. Jahrhundert schätzten die Menschen die positiven Auswirkungen von Naturmoor auf ihre Gesundheit. Indem sie Moorbäder nahmen, sich damit einrieben oder es sogar tranken, konnten sie Heilungsprozesse in Gang setzen und ihr allgemeines Wohlbefinden steigern. Aber wie und warum funktioniert es so gut?

Wie Wärmetherapie funktioniert

Als Wärmetherapie bezeichnet man die externe Zufuhr von Wärme mit dem Ziel, das Gewebe zu lockern, Verspannungen und Muskelverhärtungen zu lösen sowie uns zu entspannen. Der Stoffwechsel wird angeregt, wodurch Heilungsprozesse, zum Beispiel bei einem Muskelkater, beschleunigt ablaufen. Klingt toll, doch worauf basieren diese Effekte?

Zeichnung Oberkörper mit Thermometer, das 37°C anzeigt

Das Thermometer misst 37° C — das ist die ungefähre Temperatur, die der Körper mittels verschiedener Regulationsmechanismen beizubehalten versucht. © Copyright Vakker Products GmbH

Wirkung durch die körpereigenen Temperatur-Regulations­mechanismen

Um optimal zu funktionieren und vor allem zu überleben, ist unser Körper ständig damit beschäftigt, die eigene Temperatur auf 37° C plus minus 0,5° C zu regulieren. Je nach Außentemperatur bedient er sich dafür unterschiedlicher Mechanismen:

Unsere Blutbahnen weiten sich — nur einer der Effekte, die Wärme auf unseren Körper hat. © Copyright Vakker Products GmbH

Die Effekte von Wärme auf den Körper

  • Unsere Blutbahnen weiten sich, um mehr Blut in die äußeren Bereiche zu lenken. Damit schützen wir uns vor einer Überhitzung der überlebenswichtigen inneren Organe, die durch denaturierte Proteine fatal sein könnte.

  • Der Blutdruck sinkt, weil die selbe Menge an Blut nun mehr Platz hat. Das hat außerdem zur Folge, dass sich unser Parasympathikus einschaltet wodurch wir in einen Entspannungs- und Regenerations­zustand gelangen.

  • Muskulatur- und Faszien­strukturen werden weicher und lockern sich, da zum Einen durch den gesenkten Blutdruck eine gefahrenfreie Situation suggeriert wird und so keine angespannte Muskulatur zum Überleben von Nöten ist. Zum Anderen gibt es nun genug Außenwärme, das heißt unser Körper muss durch angespannte Muskulatur keine zusätzliche Wärme produzieren.

Die Effekte von Kälte auf den Körper

  • Unsere Blutbahnen verengen sich, um unsere inneren Organe mit ausreichend Wärme zu versorgen und so eine Verlangsamung beziehungsweise den Ausfall wichtiger Stoffwechsel­prozesse zu verhindern.

  • Blutdruck und Puls steigen, da nun mehr Kraft benötigt wird, um das Blut durch die verengten Bahnen zu lenken. Unter anderem dadurch wird der Sympathikus eingeschaltet, der uns in einen Stresszustand versetzt.

  • Unsere Muskulatur spannt sich an, einerseits um Wärme zu produzieren und andererseits weil uns der Sympathikus in den Stressmodus versetzt hat, wir müssen schließlich bereit sein für den Kampf mit dem Säbelzahntiger (oder vielleicht eher die Flucht vor letzterem). Das typische Zittern ist übrigens ein weiteres Level der Muskelanspannung, ein Versuch unseres Körpers, Wärme zu produzieren.

Die positiven Nebeneffekte erweiterter Blutbahnen

Empfinden unsere wärme­empfindlichen Nervenzellen, die sich in der Haut, der Wirbelsäule und im Gehirn befinden, die Außentemperatur als zu warm, melden sie diesen Zustand direkt dem Hypothalamus. Dieser gibt im Falle einer Temperatur-Grenzwert-Überschreitung das Startsignal für die Ausschüttung von Hormonen, die dann jeweils verschiedene Prozesse zur Regulation in Gang setzen. Die Weitung der Blutgefäße ist einer davon. Und dieser Mechanismus ist nicht nur nützlich zur Temperatur-Regulation, wir profitieren auch von einer weiteren überaus angenehmen Folgen der erweiterten Blutbahnen.

Geweitete Blutbahnen ermöglichen einen beschleunigten Stoffwechsel. Nährstoffe werden schneller in die Zellen transportiert und Abfallstoffe können schneller ausgeleitet werden, was zur Folge hat, dass sich das Gewebe schneller regeneriert. © Copyright Vakker Products GmbH

Stoffwechsel­prozesse und damit die Heilung verspannten, verhärteten Gewebes werden beschleunigt

Nährstoffe können schneller zum zu reparierenden Gewebe transportiert werden und gleichzeitig werden Stoffwechsel­abfallprodukte schneller abstransportiert. Das ist auch der Grund, warum ein Saunagang oder heißes Bad Muskelkater erheblich lindern oder sogar gänzlich verhindern kann.

Was Naturmoor zum wirksamsten Wärmeträger in der Wärmetherapie macht

Ein Moor bildet sich dort, wo genügend Vegetation, Feuchtigkeit und ein mildes Klima vorhanden sind. Die dunkle Masse, auch "Torf" genannt, entsteht durch die langsame Zersetzung von Moosen, Gräsern und allen möglichen pflanzlichen Überresten. Es ist sozusagen die Übergangsebene zwischen Land und Wasser. Als solche ist es vollgepackt und hochkonzentriert mit Pflanzenstoffen und hat zwei besondere "Superkräfte".

Die außergewöhnliche Wärmekapazität und -leitfähigkeit von Naturmoor

Die Wärmekapazität heißt im Prinzip nicht mehr als "Wärmespeicher­fähigkeit", ist aber von großer Bedeutung für die Effektivität der Wärmebehandlung. Denn je länger die Anwendung, desto tiefenwirksamer können Verspannungen gelöst werden.

Um Dir ein Gefühl zu geben, wie sich verschiedene Stoffe in diesen physikalischen Eigenschaften unterscheiden, haben wir nachfolgend eine kleine Vergleichstabelle für Sie erstellt. Aber zuerst klären wir noch die beiden relevanten Messgrößen für eine effektive Wärmetherapie.

WÄRMEKAPAZITÄT

Wärmekapazität, in der Physik auch spezifische Wärmekapazität genannt, gibt die Energiemenge an, die notwendig ist, um eine Masseeinheit (zum Beispiel Gramm (g)) um eine Temperatureinheit (zum Beispiel Celsius (°C) zu erwärmen. Die häufigsten daraus resultierenden Maßeinheiten sind beispielsweise "J (Energie) / kg (Masse)" oder "cal (Energie) / g (Masse)". In unserer Tabelle verwenden wir die Einheit "cal / g".

WÄRMELEITFÄHIGKEIT

Die Wärmeleitfähigkeit oder auch Wärmeleitzahl (λ) gibt an, mit welcher Geschwindigkeit sich die Wärme innerhalb eines Stoffes ausbreitet. Sie ist temperaturunabhängig und wird mit folgender Formel berechnet:

W / (m*K) → Watt / (Meter * Kelvin)

Watt ist der Energieumsatz pro Stunde und Kelvin ist die allgemein verwendete Einheit der "thermodynamischen Temperatur".



 
Wärme­­­­kapa­zität (cal/g/°C) 
Wärme­­leit­­fähig­­keit (W/(m*K))
Binde­gewebe
0,83
0,6
Wasser
1,00
0,36
Moor
0,45
0,4
Fango
0,21
1,00 - 2,00 (je nach Feuch­­tig­­­keit)
Kupfer
0,09 - 0,12
401
Holz
0,28 - 0,4
0,13 - 0,18

Was haben Wärmekapazität und Wärmeleitzahl mit der Effektivität der Wärmetherapie zu tun?

Wenn man das Prinzip einmal verstanden hat, ist es eigentlich ziemlich einleuchtend. Zugrunde liegend ist das Phänomen, dass Stoffe mit gleicher Temperatur, aber unterschiedlicher Wärmeleitzahl, als unterschiedlich heiß empfunden werden. Stelle Dir dazu vor, wie Du (die Sinnhaftigkeit sei hier mal dahingestellt) ein 90° C heißes Stück Stahl anfasst. Vermutlich löst diese Vorstellung Schmerzen und Brandblasen aus.

Berührt man Stahl, dessen Temperaturleitgeschwindigkeit hoch ist, empfindet man die 90° C als unerträglich heiß. © Copyright Vakker Products GmbH

Nun stell Dir Dich selbst in einer finnischen Sauna vor. Du gehörst zur hartgesottenen Sorte und wählst die 90°C heiße Sauna. Wenn Du hier das Holz anfasst, das 90°C heiße Holz, kannst Du das viel besser tolerieren. Auch die Schmerzen und Brandblasen bleiben aus. Und das, obwohl es sich hier um die exakt gleiche Temperatur handelt. Wieso ist das so?

Holz hingegen hat eine geringere Temperaturleitgeschwindigkeit. Die selbe Temperatur wird als angenehmer empfunden, da durch die ähnliche Leitgeschwindigkeit wie beim menschlichen Gewebe kein Wärmestau entsteht. © Copyright Vakker Products GmbH

GERINGE WÄRMELEITZAHL VERSUS HOHE WÄRMELEITZAHL

Holz hat, wie Du in der oberen Tabelle sehen kannst, eine deutlich geringere Wärmeleitzahl als Stahl. Sie ist zudem relativ nah an der Wärmeleitzahl menschlichen Körpergewebes. Mit der Wärmeleitzahl wird vor allem die Geschwindigkeit der Temperaturübertragung indiziert und diese ist bei Stahl schlichtweg zu schnell für unser etwas gemütlicheres Gewebe. Die rasend schnelle Wärme, die vom Stahl kommt, kann so schnell nicht weitertransportiert werden, kann aber auch nicht einfach so verschwinden. Was passiert? Ein Wärmestau entsteht und die Wärme konzentriert sich an der Oberfläche.

So wird also die Temperatur von Stoffen mit einer dem menschlichen Gewebe nahen Wärmeleitzahl nicht nur als weniger heiß empfunden, weil kein Wärmestau entsteht, es wird auch in Summe mehr Wärme in den Körper transportiert, weil die Wärme nicht schon in Form eines Wärmestaus verpufft ist. Dadurch, dass die Temperatur als weniger heiß empfunden wird, kann man Stoffe mit geringerer Wärmeleitzahl mit höheren Temperaturen anlegen. Und eine höhere Temperatur geht mit zwei kumulativen, positiven Folgen einher:

  • Eine höhere Temperatur ermöglicht eine längere Anwendungszeitspanne mit der therapeutisch wirksamen Temperatur von über 40° C.

  • Eine höhere Temperatur erreicht tiefere Gewebeschichten und kann dadurch selbst tiefliegende Verhärtungen lösen.

Was bewirkt ein Moorkissen in der Wärme­therapie? — Eine Zusammen­fassung

Durch die körpereigenen Temperatur-Regulations-Mechanismen können wir mithilfe extern zugeführter Wärme unsere Blutgefäße erweitern, was durch den nun beschleunigten Stoffwechsel Heilungs- und Regenerations­prozesse vorantreibt. Verhärtete Muskulatur und Verspannungen lösen sich. Zusätzlich sinkt unser Blutdruck, was unseren Parasympathikus aktiviert und den ganzen Körper in einen Enspannungs- und Reparaturmodus versetzt.

Dank der dem menschlichen Körper vergleichbaren Temperatur­leitzahl von Naturmoor können Moorkissen mit einer höheren Temperatur angelegt werden, wodurch tiefere Gewebeschichten erreicht werden. Die damit einhergehende hohe Wärmespeicher­kapazität sorgt zusätzlich für eine besonders lange Anwendung.

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